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Wolkengedanken
Gedanken ziehen Wolken gleich,
zeigen Farben,
zeigen Licht und Dunkel
Unendliche Vielfalt,
tief, stark, bewegend,
schwer oder leicht
Wolken, unbezwingbar,
Gedanken gleich,
unendliche Vielfalt
© Regina, 2008
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Die Operation
09.08.2007
Die Operation steht bald an...
Bei dem letzten Termin in dem Brustzentrum erhielt ich zunächst den befreienden Befund...kein inflammatorisches Mamakarzinom. Danach wurde besprochen wie weiter vorgegangen werden soll.
Der behandelnde Arzt sprach mich noch einmal darauf an, das die Patientinnen in diesem Zentrum ganz vorne stehen, wenn es um die Wünsche der verschiedenen Behandlungsmethoden geht. In dem ersten Krankenhaus, in dem die Diagnose Krebs gestellt wurde, hörte ich ohne mich einzubeziehen, aufzuklären, das ich nach dort noch folgenden Untersuchungen zunächst eine neoadjuvante Chemotherapie erhalten würde, um so die Chancen auf eine brusterhaltende Operation zu erhöhen.
Noch dort in Behandlung informierte ich mich im Internet über diese Methode. Ich las, das sie in den letzten Jahren immer häufiger durchgeführt würde, viele Frauen sich dafür entschieden. Einer der Vorteile sei es, das der Tumor durch die greifende Chemotherapie verkleinert wird und die Frauen, die es so erleben besser damit umgehen könnten. Es tut ihnen gut dies so zu erleben.
Bei meinem ersten Termin im Brustzentrum wurde schon über diese Methode gesprochen. Der Arzt erklärte mir das auch sie diese Behandlung durchführen, wenn die Patientin sich das so wünscht. In der Regel legen sie ihren Patientinnen allerdings nahe zuerst den Tumor entfernen zu lassen und die Chemotherapie an 2. Stelle zu setzen. Ich hörte die Vorteile zu letzterer Methode und entschied schon gleich, das für mich dieser Weg der bessere ist. Also erst die Entfernung des Tumors, dann die Chemotherapie, danach Bestrahlung. Ich entschied mich dafür weil ich zum einen die Vorstellung habe diesen Tumor so schnell wie möglich loswerden zu wollen und weil ich auch von diesem Arzt hörte, wie ich es auch im Internet mehrfach las, das die Verkleinerung des Tumors durch eine vorgezogene Chemotherapie nicht zur Folge habe, das weniger des ursprünglichen Tumors entfernt werden müsste.
Im folgendem Gespräch, bei meinem letztem Termin wurde ich erneut gefragt welche Behandlung ich für mich beanspruchen möchte. Ich blieb dabei, für mich ist zunächst die Tumorentfernung wichtig. Ich wurde gefragt wann ich die Operation durchführen lassen möchte und völlig überrascht fragte ich: " Wie, ich habe freie Auswahl?" Ja, das haben sie und es ist wichtig, das sie den Termin für sich selbst bestimmen. Es kommt nicht auf ein paar Tage an, hörte ich. Mir tat das unendlich gut und ich setzte den Termin auf die kommende Woche. Die Vorstellung, das ich mich auf alles, was da kommt, zunächst vorbereiten kann entspricht meinem Wesen und brachte mir spontan weitere Ruhe. Das diese Entscheidung für mich richtig war, das erlebe ich jetzt, in den Folgetagen. Am 14.08.2007 gehe ich in die Klinik, um dann voraussichtlich am kommenden Tag operiert zu werden.
11.08.2007
In dem weiterem Gespräch wurde ein 2. Arzt hinzugezogen, dieser ist für die plastische Chirurgie zuständig. Ich bekam die geplante brusterhaltende OP erklärt. Nach Entfernung des Tumors werden Anteile des Rückenmuskels genommen um diesen Bereich zu decken. Der Muskel am Rücken wird teilweise, oder ganz, mitsamt der darüber liegenden Haut abgelöst, aber nicht vollständig abgetrennt. Er bleibt mit dem versorgenden Blutgefäß aus der Achselhöhle verbunden. Der Chirurg schafft einen Tunnel unter der Haut der Achselhöhle und zieht den Muskel-Haut-Lappen nach vorne durch. Das Rückengewebe, das nun die neue Brust bildet, wird über den verbleibenden „Gefäßstiel“, der Blutgefäße und Nerven enthält, weiter durchblutet und versorgt. Gegebenenfalls wird zusätzlich ein Implantat eingegliedert. Diese Methode nennt man Myocutane Lappenplastik und man erreicht mit ihr ein optisch sehr zufriedenstellendes Bild.
Allerdings wurde ich auch darauf hingewiesen, das auch alles anders kommen könnte, da es während der Operation auch zu Überraschungen kommen kann so die Aussage des Arztes. Überraschungen wurden folgend benannt... weitere, bisher nicht sichtbare Tumore, eine starke Entzündung in der Brust.
Entzündung der Brust! Ich habe diese Symptome nun seit mehr als 1 Monat. Sie sind fast unverändert, mal mehr, mal weniger vorhanden und sie belasten mich gedanklich, wenn ich an die OP denke. Diese Symptome, mit denen ich seit einem Monat lebe, sprechen eigentlich für das inflammatorische Mamakarzinom. Inzwischen habe ich mir für den Montag noch einen Termin im Brustzentrum geben lassen! Ich will dort von den Ärzten hören, das dieser hoch aggressive Krebs ausgeschlossen werden kann und das zu 100%! Dies ist so wichtig, da dieser Krebs eine andere Behandlung fordert. Am Anfang steht keine OP, diese ist kontraindiziert! Das inflammatorische Mamakarzinom muss zunächst mit einer Chemotherapie behandelt werden.
Ich werde mich nicht einer OP unterziehen, so lange dies nicht zu 100% ausgeschlossen ist. Ich bestehe zunächst auf weitere Untersuchungen...
13.08.2007
Nun ist es bald so weit, morgen gehe ich stationär in die Klinik. Ein Gespräch heute, das ich unbedingt brauchte, da bei mir so viele Unsicherheiten waren, sorgte zumindest auf einem Teilgebiet für etwas Entspannung. Die Angst, doch einen inflammatorischen Brustkrebs zu haben, ist ein wenig kleiner. Der Arzt sagte mir, er könne nie 100% Sicherheit geben.... ok, dann muss ich da nun durch. Leider hatte ich schon am Samstag etwas in der Brust gefühlt von dem ich der Meinung bin, das es dort auch nicht hin gehört. Das wurde besprochen, ein Ultraschall gemacht. Es stellte sich schwierig da genaues zu erkennen. Das Gewebe ist so verhärtet, das sich lediglich ein großer Schatten abzeichnete, in dem von mir benannten Bereich. Eine erneute Stanzbiopsie, die gleich durchgeführt wurde, wird Klarheit bringen. Morgen erhalte ich den Befund.
Nun packe ich meine Sachen und werde mal sehen, wie ich die letzten Stunden zu Haus rum bekomme.
Ich melde mich wieder, so bald ich mich dazu im Stande sehe.....
21.08.2007
Die OP
Im folgendem möchte ich ausführlich von meiner OP berichten. Ausführlich, weil ich denke das meine Erfahrungen vielleicht Ängste nehmen können. Ängste, die jede Frau, jeden Krebspatienten begleiten....
Meine OP war für den 15.08. geplant, stationäre Aufnahme am 14.08., gleich morgens. Leider hatte ich am Samstag zuvor noch etwas in meiner Brust ertastet, das nichts gutes verhieß. So war ich noch am Montag im Brustzentrum, um dort von meinem "Fund" zu berichten. Ein Ultraschall bestätigte den Verdacht, erneut eine Biopsie. Gleich nach der stationären Aufnahme am nächsten Tag sollte ich das Ergebnis erhalten.
Ich war erstaunlich ruhig und hoffend, am Montag. Schlief die Nacht gut und auch am Dienstagmorgen war ich noch recht guter Dinge. Das sollte sich allerdings gleich bei der Ankunft im Krankenhaus ändern. Der mich behandelnde Arzt kam sofort nach meinem Eintreffen, um mir den Befund mitzuteilen. Er brauchte nichts mehr sagen, sein Blick gab mir schon Sicherheit darüber, das es sich um einen weiteren Tumor handelt.
Er sagte mir, das eine brusterhaltende OP nicht mehr möglich sei, Ablatio, der Befund sei Positiv. Da er diesen Tumor noch größer vermutete (auf dem Ultraschall war nur ein Schatten zu sehen), als den ersten, schon diagnostizierten, klärte er mich darüber auf das er eine großflächige OP des Gewebes/ Haut vornehmen möchte, wenn ich dazu bereit sei. Er sprach über Tumorzellen in dem Gewebe, die er möglichst großflächig entfernen möchte. Er erklärte mir, das er davon abrät Haut stehen zu lassen, um so eine Brustrekonstruktion aus dieser vornehmen zu können. Ihm wäre es lieber, ich könne mich dafür entscheiden, das er "großzügig" operieren darf.....
Ich sackte ab, stand im Nebel und hörte nicht wirklich mehr hin! Signalisierte, das ich mich zu allem bereit erkläre, das Leben bedeutet! Ich nahm die Betroffenheit meines Mannes wahr und die Tränen kamen. Ich ging in mein Zimmer, bat meinen Mann mich allein zu lassen. Er ging.......
Ich rollte mich zusammen und weinte das erste mal um mich, ohne es mir zu verbieten. Zwei Krankenschwestern waren da, eine hielt meine Hand, die andere versuchte mich zu beruhigen, sprach offen und ehrlich mit mir über das, was nun auf mich zu kam. Wohl eine halbe Stunde saßen wir so da, dann holte mich der Klinikalltag. EKG, Gespräch mit dem Anästhesisten.....
Und immer wieder trafen wir uns, 4 weitere Frauen, die wie ich auch an diesem Tag aufgenommen worden. Vier kamen zur Brustoperation, eine sollte am Unterleib operiert werden. Es tat gut zu hören, das sie die gleichen Ängste hatten. Es tat gut zu sehen, das sie wie ich im Nebel standen. Wir hatten uns viel zu erzählen, wir versuchten uns Hoffnung zu machen und zu geben. Meine größte Angst, an diesem Tag, war die Angst vor den Schmerzen. Die Krankenschwestern versuchten sie mir zu nehmen, sagten, es wäre nicht schmerzhaft!? Ich konnte ihnen nicht glauben. Und dann sagte mir eine andere Patientin, die von meinen Ängsten hörte, sprich mal mit Anja. Ich sprach mit Anja! Sie ist 34 Jahre jung, war ein 2. mal in der Klinik, Rezidiv auf ihrer Narbe. Vor 2 Jahren hatte man ihr die linke Brust abnehmen müssen, sie war einige Tage zuvor ein 2. mal operiert worden. Anja nahm mir die Angst! Danke Anja, für deinen Mut, für deine Offenheit!
15.08.07
Mittwoch.... am Tag zuvor hieß es, das ich am späten Vormittag operiert werden würde. Um 8.15 Uhr kamen die Schwestern, brachten meine Beruhigungspille, Schmerzmittel, die ich schon nehmen sollte, es würde bald losgehen. Ich kann mich nicht erinnern, nicht an die Fahrt zum OP! Ich erinnere mich, das dort dann 2 Männer waren und eine große Uhr, die zeigte 8.45. Der eine sagte mir, ich solle ihm sagen, was ich gleich sehe, der andere sagte... keine Angst, das ist nur die Maske zum beatmen. Ich hätte ihnen gerne noch erzählt was ich sah, kam leider nicht mehr dazu.
15.00 Uhr, wieder diese riesige Uhr die ich wahr nahm und eine Frauenstimme.... wollen sie denn nun auch mal wach werden, haben sie Schmerzen....? Nein, keine Schmerzen, aber übel ist mir. Ich erhielt ein Mittel gegen die Übelkeit und war auch gleich wieder wo anders.
16.00 Uhr.... ich wurde in meinem Zimmer, in meinem Bett wach und spürte Hunger, aber auch wieder Übelkeit. Eine Schwester stand neben dem Bett, fragte mich, wie es mir geht. Üüüüüübel, und schon erhielt ich ein Mittel. Ich fragte, ob es auch für mich was zu essen gäbe, hunger habe ich, wie ein Bär! Die Schwester lachte und meinte, es wäre zu früh. Nein, nein, ich muss was essen, Kekse will ich, das hörte sie von mir. Sie brachte mir köstliche Butterkekse und einen Tee. Mein Magen dankte es ihr, die Übelkeit ging, nur leider der Hunger nicht.
18.00 Uhr.... Ich habe huuuunger! Die Schwester sagte, hm... meinen sie, das es gut ist, wenn sie eine Scheibe Brot essen? Eine? Ich will 2 Scheiben Brot, diese bitte mit Käse.
19.00 Uhr...... satt, schmerzfrei und recht munter wollte ich aus diesem Bett! Tat es auch, schlurfte in die Sitzecke, die es auf der Station gibt, Treffpunkt für alle. Ich wollte wieder am Leben teilhaben. Eine Schwester sah mich und fragte sichtlich überrascht.... sie? Wo wollen sie denn hin und fragte weiter.... wie geht es ihnen? Was sie als Antwort hörte entlockte ihr ein breites Lächeln..... mir geht es gut! Nur leider kann ich in meinem Zustand schlecht nach draußen, vor die Krankenhaustür und da müsste ich dringend mal hin, da die Nikotinsucht einfach fordert, was ich seit vielen Stunden nicht haben durfte. Ein verständiger Blick, ein Finger der auf einen kleinen (noch) verschlossenen Balkon wies und der Satz..... aber psst, niemandem verraten das ich ihnen das erlaube. Man war ich happy und vor allem schnell.....
Danach suchte ich meine Mitschwestern, die auch alle operiert wurden. Keine war zu sehen, sie waren noch nicht wieder fit. Ich unterhielt mich ein wenig mit anderen Patientinnen und zog dann wieder in mein Bett. Tage später erfuhr ich, das ich an diesem Abend noch ein langes Telefonat mit einer Bekannten führte... ich kann mich nicht erinnern.
22.00 Uhr... die Nachtschwester erkundigte sich nach meinem Befinden, fragte nach Schmerzen. Ich habe keine! Sie stellt mir einen Becher mit Schmerzmittel hin, meinte, ich solle das nehmen, damit ich eine ruhige Nacht habe. Ich nahm es und hatte eine völlig ruhige Nacht.
16.08.07
Donnerstag, 6.45 Uhr.... ein freundliches... guten Morgen, wie geht es ihnen... weckte mich. Puls, Blutdruck, Fieberkontrolle und die Thrombosespritze folgten. Und dann hieß es..... ich möchte ihnen nun den Wickel abnehmen, der stramm um ihren Brustkorb angebracht wurde, sie brauchen ihn nicht mehr. Und ich hörte.... meinen sie, das sie schon sehen mögen, was zu sehen ist, wenn der Wickel ab ist? Ich sagte darauf... warum nicht, es ist doch ab nun meine Realität. Und dann sah ich es.....
2 Schläuche, ein langes dünnes, weißes Pflaster, das über dem Schnitt klebte, keine Brust mehr an der Stelle. Ich war überrascht das ich nur dieses schmale Pflaster sah, über diesen langen Schnitt. Kein Blut, kein Verband. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt....
Ich ging ins Bad, wusch mich und spürte das erste mal die großflächige Taubheit der Haut am Arm und großflächig um den Schnitt. Das war nicht schön und ich war sehr unglücklich....
10.00 Uhr.... Visite und die ersten Fragen von mir. Nein, man konnte mir noch nicht sagen wie viele Lymphknoten entfernt wurden, der OP-Bericht käme am nächsten Tag. Ich fragte nach der Taubheit der Haut und hörte... damit müssen sie lange Leben. Wie lange? Das kann bis zu 1,5 Jahren dauern, sagte mir der Arzt. Das war hart......
Ich hatte einen Termin.... man hatte mich schon am Dienstag gefragt ob ich Besuch von einer kompetenten Dame aus dem Sanitätshaus XY haben möchte. Wenn Ja, dann würde sie mir eine Kollektion BHs und auch Brustprothesen vorlegen. Ich hatte gleich ja gesagt, denn so ganz ohne "Busen" links, die Vorstellung war nicht gerade schön.... Die nette Dame kam und sie machte es mir leicht mich mit etwas anzufreunden, das ab nun zu meinem Leben gehört. Wir wurden schnell fündig und ab 14.00 Uhr ging ich wieder gerade und aufwärts! Vielleicht werde ich mir später meine Brust wieder aufbauen lassen....?
Der Tag verlief gut, ohne Schmerzen. Ich war schon im Park spazieren und meine OP-Nachwirkungen waren gering. Die Beine trugen mich, wenn auch nur langsamen Schrittes..... Ich hatte Appetit, es schmeckte mir und die Gedanken auf zu Hause kamen.
17.08.07
Freitag.... Die Nacht war nicht so toll, diese Schläuche zwickten und zwackten und manchmal schoss ein kurzer Schmerz durch die Achsel. Also besser ein leichtes Schlafmittel für die nächste Nacht. Bei der folgenden Visite wurde der erste Schlauch gezogen und ich erhielt Nachrichten, die mir den Tag vertrübten. Es wurden 13 Lymphknoten entfernt, alle waren sie metastasiert. Meine Welt brach ein, ich empfand es so, als habe man mir mein Todesurteil mitgeteilt. Die Ärztin war sehr einfühlsam, sagte nette, tröstende, Hoffnung machende Worte. Sie kamen nur nicht bei mir an....
Der Tag ging auch vorbei, tränenreich, noch mehr Ängste.......
18.08.07
Samstag.... ich wurde wach und wollte leben. Wollte dieses Gefühl spüren, die Ängste sollten nicht mehr fühlbar sein. Es gelang mir, der Tag wurde recht nett, gute Gespräche mit Mitpatientinnen und meinem Mann trugen dazu bei. Es war der erste Tag an dem ich spürte das meine Kondition schon wieder richtig gut war. Das Thema Schlauch ziehen und Entlassung kam immer häufiger auf. Schlauch ziehen bedeutete, das die Entlassung naht. Leider war bei mir noch immer viel zu viel Wundflüssigkeit. Also auf Sonntag hoffen....
19.08.07
Sonntag... gleich nach dem wach werden der Blick zu meinem Behälter, zu dem der Schlauch führte. Nein, das wird wohl nichts, wieder zu viel. Ich war geduldig, wollte nichts riskieren und ergab mich den Gedanken wohl noch 2 Tage in der Klinik sein zu müssen. Inzwischen hatte sich eine richtig gute Truppe von Patientinnen gebildet, wir waren viel zusammen. So ließ sich der Krankenhausaufenthalt gut erleben. Wir waren alle gleich.... die Ängste, die Hoffnung..... Inzwischen spürte ich in dem Arm und auch teilweise in der Narbe ganz leichte Gefühle. Mal ein Kribbeln, mal so, als bekäme ich einen leichten Stromschlag. Gut, ich lebe, meine Nerven leben und alles kann wieder gut werden! Ab und an hatte ich noch immer im Achselbereich kurz Schmerzen, nur ganz kurz und vor allem erträglich.
20.08.07
Montag.... Visite, mir ging es gut, die Wundheilung ging gut voran. Die Ärztin sagte... wir wissen, das sie gern nach Hause möchten. Wenn sie wollen, dann ziehen wir den Schlauch, obwohl wir nicht ganz zufrieden sind. Aber der Schlauch müsste spätestens morgen so wie so raus, Infektionsgefahr. Ich fragte, was mir alles passieren könnte, sollte sich weiter so viel Wundflüssigkeit bilden. Ich hörte.... sie werden es sehen...Bluterguss. Sie werden es fühlen... eine Schwellung. Da sie aber für Mittwoch hier zum Gespräch einen Termin haben würden wir sie gehen lassen. Wir sehen dann wie sich die Wundheilung entwickelte und gegebenenfalls würden wir punktieren müssen. Ich entschied mich zu gehen, der leidige Schlauch sollte endlich raus.
Der Schlauch wurde entfernt und es war sehr, sehr unangenehm! Aber ich war froh ihn los zu sein und froh, das ich nun gleich gehen konnte....
Die Ärztin ging und ich bekam Panik. Das Gefühl gleich "nach Hause" zu kommen, das legte mich lahm, ich heulte und heulte. Warum? Ich hatte Angst zu erleben das mein zu Hause nicht mehr mein zu Hause ist!? Ich hatte mich verändert, mein Leben hat sich verändert..... zu Hause, das hatte sich nicht verändert!
Mein Mann holte mich ab, kam mir strahlend entgegen. Er fand eine heulende Frau, er konnte nicht verstehen warum. Ich schwieg, sprach nicht meine Gedanken an....
Der Tag war hart, ich rollte mich zusammen und ergab mich meinem "Elend". Dunkelheit, Mutlosigkeit, Angst vor dem was kommt......
21.08.07
Heute.... Die OP ist "lange" her...... ich hatte eine recht gute Nacht, die erste hier zu Hause, nach der OP! Ich stand auf, noch im Schlafanzug (so, wie ich es mag) nahm ich meinen ersten Kaffee, meine erste Zigarette. Unser Kater schnurrte um mich herum, der Mann schaute prüfend und hoffend, der Hund war neben mir und schaute mich mit seinen großen braunen Augen an. Bingo!! Angekommen!!! Ich fühlte mich viel besser, fühlte mich gut und zufrieden in meinem zu Hause. Die erste Dusche seit Tagen sorgte für noch mehr Wohlgefühl! Ja, ich bin da und bin froh da sein zu können.
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